projekt märchen

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märchen waren in früheren jahrhunderten erziehungsmittel – nicht nur für kinder aus dem volk, sondern auch für junge adelige damen und wie z.B. in rotkäppchen, eine aufforderung den rechten weg nicht zu verlassen.
das erste wiener frauenwunder ändert den fokus und zeigt eine feministische auseinandersetzung mit grimms märchen. kann sich aschenputtels prinz keinen reinigungsdienst leisten? mit welchen gesellschaftlichen zuschreibungen muss rotkäppchen rechnen, wenn es sich einen wolf aufreißt? welche themen sind universell und welche sind für kinder, die heute märchen lesen eine überkommene historische wahrheit, wie wirkt sich die identifikation von mädchen mit den märchenheldinnen von damals aus? sind märchen noch zeitgemäß? das erste wiener frauenwunder untersucht brüche, beleuchtet themen wie missbrauch, die ausbeutung von frauen als billige küchensklavinnen und persifliert die moden der gängigen moral.
märchen sind nicht einfach märchen, wo anfangs und endfloskeln in unseren köpfen eingeprägt sind. märchen sind vielschichtig, sie handeln vom aufbegehren und erwachsen werden, von verführung, vom loslassen und abnabeln und von unbewussten tiefen (brunnen). sie zeigen einen blick in unser seelenleben, unsere entwicklungsschritte, unsere ängste und die auseinandersetzung damit, unser unbewusstes, u.v.m.
viele märchen handeln von oralen und ödipalen konflikten, von der latenz und adoleszenz, von gewalttätigen und phallischen fantasien, von furcht vor der sexualität oder kastration, von erniedrigung durch andere oder destruktion durch sich selbst und immer wieder von der größten angst der menschen, der trennungsangst (susanne mühlbacher-thauss).
die suche des ersten wiener frauenwunders dreht sich um subjektive betrachtungen althergebrachter weisen und hinterfragt eingefahrene denkmuster.

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